Bericht Radtour Füssen – südl. Gardasee 2015
Ausgesucht habe ich mir die Route der „Via Claudia Augusta“ die eigentlich von Donauwörth bis nach Ostilga bzw. nach Venedig führt. Dank der weltbesten Frau und des weltbesten Sohnes konnte ich mir diesen Traum erfüllen.
Meine Familie und ich hatten 1 Woche Urlaub in Peschiera del Garda gebucht und somit musste ich mir keine Gedanken, wegen des Rücktransports machen. Ich hatte mir genug Zeit eingeplant, damit wir uns zusammen am Gardasee zeitgleich eintreffen würden.
Die Via Claudia Augusta wurde im Jahre 47 n. Chr. Unter Kaiser Claudius von Altinum über den Reschenpass bis an die Donau erbaut. Sie war somit die einzige römische Kaiserstraße über die Alpen und verband das Alpenvorland mit der Adria. Ursprünglich wurde sie als militärischer Weg genutzt, in den folgenden Jahrhunderten entwickelte sie sich zu einer wichtigen Handels-
Die Via Claudia Augusta verlor ihre Bedeutung als führende Römerstraße an die immer wichtiger werdende Strecke über den Brenner.
Tag 1, Samstag, 22.08.2015
Gestartet bin ich in Laufach um 06:11 Uhr mit der RB nach Würzburg. Im Gepäck ein
Bayern-
Der letzte Umstieg dann in Augsburg, um nach Füssen zu fahren. In dem Zug nach Füssen war sehr
viel los und gar ein Chinese setze sein Kind neben mir auf dem Sitz auf den Topf. Um 13:10 Uhr konnte
endlich die Tour beginnen.
Ab Füssen gibt es gleich zwei Varianten um die Tour in Richtung Reutte (Österreich) zu starten.
Eine Route an den Königsschlössern vorbei und die zweite Route am Lech entlang. Ich habe mich
für die zweite Route entschieden, da ich den Lechfall unbedingt sehen wollte. Der Lech hatte sehr wenig
Wasser und der Lechfall war natürlich von Touristen umringt. Nach ein paar Fotos ging es weiter in
Richtung Pinswang, Pflach und nach Reutte. Bis jetzt war alles recht einfach zu fahren.
Die Wege gut und alles auch schön beschildert. Es war sehr beeindruckend, wenn rechts und links
die hohen Berge zu sehen sind und man mittendurch fährt. Nach etwa 13 km war ich dann in Reutte im
Österreicher Land und habe mich gleich in ein schönes Straßencafé gesetzt und ein
Stück Schokokuchen verdrückt und eine Tasse Kaffee getrunken. Mir kamen die Worte von Wolfgang
in den Sinn, als er von seinem Vater Theo erzählte, dass er früher beim Kuchen Essen die
Wespen mit der Gabel erdrückte. Mir erging es sehr ähnlich und zwei Wespen mussten auch dran
glauben. Dann fuhr ich weiter in Richtung Fernpass/Lermoos. Es ging nun das erste Mal anständig
hoch nach Klause. Die Klause ist ein Teil der Burgenwelt, zu dem auch die Bergruine Ehrenberg, die
Schaufestung Schlosskopf, das Fort Claudia und das Erlebnismuseum gehören. Touristisch war hier
einiges geboten. Weiter bergauf nach Heiterwang und nach Bichlbach. Hier beginnt auch die Tiroler
Zugspitz Arena und immer die Fernpass Straße, B134, im Visier auf allerdings von der Straße
getrennten, teils ruhigen Wegen.
Abends nach dem Abendessen (ital. Abend) kurz mit Iris telefoniert und meinen Freunden Sabine, Stefan und Wolfgang eine WhatsApp geschickt. Allerdings selbstverständlich ohne den Sturz zu erwähnen …………….
Erkenntnis des Tages: Ich hasse Schotter!!!
Füssen – Biberwier
Abfahrt Füssen: 13:10 Uhr
Grenze Österreich: 13:30 Uhr
Ankunft Biberwier: 17:15 Uhr
45,06 km / Durchschnitt 15,3 km/h / Fahrzeit: 2:55:38 Std.
Wetter: +23C, teils sonnig, teils bewölkt
Tag 2, Sonntag, 23.08.2015
Bin um 07:00 Uhr aufgestanden und habe selbstverständlich sehr schlecht geschlafen, da ich immer
wieder irgendwie an die Wunden kam und das recht schmerzte, was man leider auch am Bettlaken und an den
Kissen sehr gut sehen konnte, obwohl ich alles verklebt hatte. Das Frühstück war klasse.
Mit einer Verspätung von 30 Minuten ging es dann um 09:30 Uhr los. Das Hotel befindet unmittelbar am
Radweg VCA und ist direkt am Fuße des Fernpasses. Auf einmal lief ein Lama vor mir her, das offenbar
aus einer Weide ausgebüchst war und auch gleich wieder zu den anderen lief. Sogleich ging es auch
steil einen Schotterweg nach oben.
Da es Wochenende war, waren viele Mountainbiker ebenfalls auf der Strecke über den Pass. Es hat
echt Spaß gemacht, die vielen Mountainbiker mit ihren super tollen und teuren Rädern mit
einem vollbepackten Tourenrad bergauf zu überholen. Eigentlich habe ich darauf gewartet, dass die
richtig steilen Abschnitte bald kommen sollten, aber ruckzuck war ich oben auf 1215 m Höhe. Eine
wunderschöne Aussicht auf die Berge belohnten uns Radler. Man sah schön von oben die
Fernpass-
Vor der Abfahrt hatte ich Respekt und die war wirklich auch nicht ohne.
Auf Schotter bergab und teilweise auf sehr engen Wegen durch das Tor des Fernstein Schlosses bis nach
Nassereith und weiter bis nach Imst. In Imst hatte ich dann endlich wieder Teer unter den Rädern.
In Imst ging es kreuz und quer durch die Stadt und ich war froh, endlich wieder auf dem Radweg
stadtauswärts zu fahren. Ab Mittag wurde der Gegenwind leider recht stark. Der Radweg verlief immer
am schönen blauen Inn entlang auf einem wunderschön geteerten Radweg.
Teilweise daneben aber auch die Autobahn A12 in Richtung Innsbruck. Gerade jetzt fuhr eine 5 köpfige Mountainbike Gruppe an mir vorbei, der ich mich kurzerhand anschloss und ihnen im Windschatten folgte. Im Schnitt mit 28 km/h am Inn entlang. Doch dann sah ich ein schönes Fotomotiv und hielt an. Obwohl es den ganzen Tag sonnig war, wurde es auf einmal dunkel und es fing an zu tröpfeln. Der Gegenwind war nun extrem stark. Nun kam ich nach Landeck. Landeck liegt im Oberen Inntal, wo die Straßen vom Arlberg und vom Reschenpass zusammentreffen, in einer sonnigen, nebelfreien Talmulde, umgeben von einer malerischen Berglandschaft. Der Inn nimmt hier vom Süden kommend die Sanna auf und zeigt noch sein wildes, ungezähmtes Gesicht.
Jetzt änderte sich auch die Fahrradbeschilderung auf „Reschenpass“. Kurz nach
Landeck ging es direkt an der Hauptstraße auf
einem Seitenstreifen den Berg hoch. In einer kleinen Ortschaft standen zwei Polizisten in einer
Bushaltestelle versteckt mit ihrer Radarlaserpistole und baten die Schnellfahrer sofort zur Kasse. Die
beiden waren aber freundlich, da ich mich genau an dieser Stelle verfuhr und ein Polizist mir gleich
den Radweg zeigte. In Tösens hatte ich keine große Lust mehr und war auch recht kaputt vom
starken Gegenwind, in der Hoffnung, dass der Wind am nächsten Tag verschwunden sei.
Auch wurde es nun etwas dunkel, was allerdings in den Bergen recht schnell gehen kann. Meine
km-
Erkenntnis des Tages: Die Bergwelt heilt alle Wunden!!!
Biberwier -
Abfahrt Biberwier: 09:30 Uhr
Ankunft Tösens: 16:15 Uhr
78,8 km / Durchschnitt 15,3 km/h / Fahrzeit: 5:09:02 Std.
Wetter: +25C, meist sonnig, teilweise bewölkt, starker Gegenwind
Tag 3, Montag, 24.08.2015
Ich bin sehr früh ins Bett gegangen und habe gut geschlafen. Der Wind ist über Nacht
leider nicht abgeflacht und es war sehr stürmig und nun wolkig. Das Frühstück war
nicht der Hammer, aber ausreichend. Bereits um 08:30 Uhr fuhr ich wieder los auf ruhigen
Nebenstraßen in Richtung Pfunds mit leider wieder starkem Gegenwind. Pfunds wurde 1282
erstmals erwähnt. Beidseits des Inn stehen stattliche Mittelflurhäuser mit vorspringenden
Giebeldächern und Fassadenmalereien im Engadiner Stil. Jetzt musste ich leider auf eine etwas
stärker befahrene Straße zum Finstermünz hoch. Etwa 30 Autos eines BMW Z1 Clubs aus
Deutschland rasten an mir und an weiteren 5 älteren Reiseradler, vorbei. Oben angekommen,
standen mit mir auch noch etwa 10 Mountainbiker oben und wollten auch gleich nach unten nach Martina
fahren. Hier habe ich dann nochmal meine Lichter kontrolliert und mein gelbe Warnweste angezogen, da
es rasant nach unten durch 2 Galerien und einem Tunnel ging. Martina liegt übrigens in der
Schweiz. Die Grenze zu den Eidgenossen lag nun genau vor mir und die Grenzer kontrollierten gerade
ein Auto. Ich fuhr sehr langsam durch den Grenzübergang und die Zöllner kontrollierten
mich nicht und auch alle anderen Radler wurden nicht kontrolliert. Ich machte ein paar Fotos und
nach ein paar hundert Metern, ging es auch schon wieder aus der Schweiz heraus wieder nach
Österreich.
Nun konnte der „Spaß“ beginnen. In elf steilen Kehren ging es nun hoch auf die
Norbertshöhe auf 1461 Höhenmeter. Die Straße war nur kaum befahren. Einzelne
Reiseradler quälten sich nach oben und Motorradfahrer die nach unten fuhren, zeigten uns an,
wie viele Kehren noch folgten. Auch fuhr der Postbus an mir vorbei, den man hätte nehmen
können, aber wer diese geile Kehren nicht fährt, weiß nicht, was er verpasst und
das kam für mich auch in keinster Weise in Betracht.
Etwa in Kehre 5/6 lag ein weißes
T-
Glücklicherweise gehörte einem von ihnen das Shirt und er war so froh, dass er mir um
den Hals fiel und mir einen Schnaps auf der Norbertshöhe anbot.
War total lustig. Natürlich konnte ich um diese Uhrzeit keinen Schnaps trinken. Oben
angekommen fing es leicht an zu tröpfeln. War aber egal, da ich klatschnass vom
Bergauf-
Es ging nun weiter quer durch das schöne Nauders, bei extrem starken Gegenwind, weiter in
Richtung Reschenpass. Irgendwie hatte ich mir aber den anders vorgestellt.
Ich sah eine alte Zollstelle mit einer italienischen Flagge. Das war alles? Das war nun der
Pass?
Die Enttäuschung legte sich aber recht schnell, als ich (leider wieder bei starken
Gegenwind) zum Reschensee gelangte. Um den Reschensee gibt es auf beiden Seeseiten einen Radweg.
Ich wollte natürlich den Kirchturm im See bei Graun sehen und bin deshalb links herum
gefahren. Ein wunderschöner Radweg.
Total bewölkt und saukalt ging es nach Graun. Der Turm ist sehr nahe am Radweg und wirklich
eine Sensation. Recht viele Besucher wollten genau wie ich, den Turm sehen und fotografieren.
Direkt am See ging es nach St. Valentin und zum Haidersee. Als Läufer sah man sofort, dass
um den Reschen-
Nun kurz nach dem Haidersee ging es auf einer Fahrrad-
Leider hatte ich noch etwas größere Probleme mit der Wunde an der Hand. Einen so
unprofessionellen und unfreundlichen Apotheker habe ich selten vorher gesehen und eine freie
Unterkunft habe ich ebenfalls hier nicht gefunden. Also fuhr ich in die nächste Ortschaft
weiter durch Apfelplantagen hindurch.
In der Marmorstadt Laas habe ich dann in einem Gasthof, den ich namentlich nicht erwähnen
möchte und auch nicht sagen möchte, dass dieser Schwarzer Adler hieß, ein
Zimmer bekommen. Der Gasthof entpuppte sich leider als schlechte Wahl. Das Zimmer selbst war
ok, aber unter meinem Fenster lief die ganze Nacht ein Lüfter und auch bei geschlossenem
Fenster, hatte man die ganze Zeit das Gefühl einen Tinitus zu haben. Die anderen
Gäste waren irgendwie auch nicht in der Lage eine Türe ganz normal zu
schließen. Nein, diese mussten zugeworfen werden. Um 00:00 Uhr etwa muss ich dann wohl
eingeschlafen sein, doch dies war nicht von Dauer. Mein Zimmer ging zum Hinterhof und in
diesem besagten Hinterhof hatte auch eine Bäckerei seine Backstube, was heißt, dass
ab etwa 03:00 Uhr es recht laut war und Maschinen liefen. Es war einfach unmöglich hier
zu schlafen!!! Am Eingang des Gasthofes sollte ein Schild stehen: VERMIETUNG DER ZIMMER NUR AN
SCHWERHÖRIGE!
Zu allem Übel und auch passend, hat es dann die ganze Nacht fest geregnet.
Erkenntnis des Tages: Tolle Radwege, tolle Natur, dafür kein
Schlaf!!!
Tösens -
Abfahrt Tösens: 08:30 Uhr
Ankunft Laas: 16:15 Uhr
80,8 km / Durchschnitt 16,0 km/h / Fahrzeit: 5:01:39 Std.
Wetter:
+12-
Tag 4, Montag, 25.08.2015
Das Frühstück war soweit ok. Allerdings habe ich jeweils das Verfallsdatum der
Butter angeschaut. Zum größten Teil war die Butter bis Oktober 2015, sogar 2016
haltbar. Aber habe ich auch Butter mit dem Datum von 2013 gefunden. Da ich das Datum der
Marmelade nicht lesen konnte, habe ich diese erst gar nicht gegessen. Die Wurst und der
Käse waren aber in Ordnung. Um 09:20 Uhr ging es dann mit Regenjacke und langer Hose
wieder los. Unterwegs, immer an der Etsch entlang, schauerte es immer wieder. Immer leicht
bergab auf wunderschönen Radwegen ging es nach Schlanders, Latsch,
Naturns in Richtung der 38000 Einwohnerstadt und damit zweitgrößte Stadt
Südtirols, Meran.
Kurz vor Meran fing es leider etwas stärker an zu regnen. Von Algund nach Meran ging
es steil, an übergroßen, schönen Stühlen bergab. Meran ist eine sehr
schöne Stadt und da ich genug Vorsprung hatte es wieder für den nächsten
Tag sonnig gemeldet war, suchte ich mir gegen Mittag einfach eine Unterkunft in Meran. Ich
bin dann im feinen Hotel Tappeiner untergekommen. Da kommt man sich als Radfahrer schon
ein wenig komisch vor. Ich habe dann erstmal geduscht und meine Wäsche in der Dusche
gewaschen. Also bin ich los und habe mir in aller Ruhe Meran angesehen.
Das Abendessen im Hotel war wirklich super und die Aussicht von meinem Balkon auf Meran einfach grandios. Diesen Ausblick habe ich abends mit einem kühlen Forst Bier genossen.
Erkenntnis des Tages: Meran ist eine sehr sehenswürdige Stadt
Laas -
Abfahrt Laas: 09:20 Uhr
Ankunft Meran: 12:15 Uhr
43,7 km / Durchschnitt 19,3 km/h / Fahrzeit: 2:15:38 Std.
Wetter: +12-
Tag 5, Dienstag, 26.08.2015
Ich habe super geschlafen und der Himmel morgens um 07:00 Uhr war komplett blau. Das
Frühstück war klasse. Tolles Buffet. In Meran habe ich mich in einem
Supermarkt mit Kaminwurzeln, Brot und Keksen eingedeckt, danach ging es wieder
stadtauswärts an der Passer entlang die dann später in die Etsch mündet
in Richtung Bozen, immer auf einem schönen Radweg parallel der Bahn entlang. Von
Bozen selbst habe ich eigentlich nicht viel gesehen, da ich zum einen nicht unbedingt
in die Stadt reinfahren wollte und der Radweg auch daran vorbei ging und zum anderen
wollte ich mir den Abstecher über den Kalterer See nicht entgehen lassen. Sollte
ich die Tour mal wieder fahren, werde ich mir dann Bozen anschauen und unten an der
Etsch bleiben. Unten an der Etsch ist das Stichwort, da es nun recht steil nach oben
in Richtung Kaltern ging. Ein wiedermal sehr schöner Radweg ging quer durch
Apfel-
Obwohl dieser das größte natürliche Gewässer Südtirols
sein soll, war ich hier enttäuscht. Den See hatte ich mir viel
größer und auch schöner vorgestellt. Quer durch die Weinberge, in
denen ich mich auch dann zweimal verfahren habe, ging es am Kalterer See entlang und
wieder rüber an die Etsch nach Auer und Neumarkt. Ab hier ging es wieder direkt
an der Etsch weiter. An der ersten Bank die ich im Schatten sah, da es mittlerweile
etwa 34 Grad war, habe ich mich niedergelassen und Wurst und Brot gegessen. Auch war
an dieser Stelle ein öffentlicher Wasserhahn. Das ist eine absolut tolle Sache
in Italien.
Überall gibt es Brunnen und extra Wasserhähne in den Ortschaften und auch
extra an den Fahrradwegen, an denen man überall Trinkwasser zapfen kann.
Weiter auf dem schönen Radweg sah ich auf der entfernten Landstraße
einen ganzen Feuerwehr Löschzug fahren und plötzlich flog ein
Rettungshubschrauber genau über mich hinweg. Der Löschzug hielt etwa 100m
vor mir am Radweg an und der Rettungshubschrauber landete
50-
Wir haben uns dann so gut unterhalten und verstanden, dass wir zusammen über
Salurns bis nach Trento zusammen gefahren sind. War wirklich klasse.
Der Kollege wollte in Trento übernachten und ich bin einen Teil mit in die
Innenstadt gefahren. Trento hat mir irgendwie nicht gefallen. Es war sehr laut und
hektisch und ich habe mich hier nicht wohl gefühlt, deshalb habe ich mich
verabschiedet und bin die Etsch weiter bis nach Mattarello gefahren, um eine
Unterkunft zu suchen. Laut meiner Bikeline-
Klar war es teurer als erwartet, aber auch wirklich toll. Der Herr an der
Rezeption super nett und das Zimmer klasse.
Durch die Hitze war ich heute sehr platt und hatte mich einfach auf die Dusche und
das Abendessen gefreut. Das Abendessen war für diese Verhältnisse
günstig, reichlich und sehr, sehr gut.
Erkenntnis des Tages: Italien hat wunderschöne Radwege, immer
Trinkwasser und heute ein super Hotel
Meran -
Abfahrt Meran: 09:15 Uhr
Ankunft Mattarello: 18:00 Uhr
110,1 km / Durchschnitt 18,5 km/h / Fahrzeit: 5:56:49 Std.
Wetter: +34C, sonnig
Tag 6, Mittwoch, 27.08.2015
Ich habe super geschlafen und das reichhaltige Frühstück (Buffet) war
ein Märchen. Klar, es war teurer, aber auch sein Geld wert! In Mattarello
ging es auch gleich wieder zurück an die Etsch auf den Radweg. Ab hier war
es schier unmöglich sich zu verfahren, da entweder die Schilder reichlich
und gut zu sehen waren oder der Radweg mittels Pfeile auf dem Boden
gekennzeichnet war. Weiter nach Aldeno, Volano und Rovereto. Auf dem Radweg kam
mir ein italienisches Ehepaar entgegen und sagte mir, dass der Radweg weiter
vorne gesperrt sei. Ich musste nur etwa 50m zurück fahren und die Etsch mal
wieder auf einer Brücke überqueren. Kurz danach teilte sich der
Radweg. 95 % der anderen Radler fuhren rechts in Richtung nördlicher
Gardasee (Riva) und ich geradeaus in Richtung Verona. Eigentlich ganz alleine
auf dem Radweg fuhr ich bis Rivoli Veronese, da ich hier nach Affi fahren
wollte. Es ging durch wunderschöne Traubenplantagen. Auch fand ich es total
interessant, dass ich hier die ganze Zeit die Brennerautobahn A22 sah und des
Öfteren diese überquerte. Als wir früher mit dem Auto nach
Italien fuhren, dachte ich oft daran, einmal in meinem Leben, hier mit dem
Fahrrad zu fahren und ich habe mir früher schon immer die Radwege entlang
der A22 angeschaut.
Nun, in Rivoli Veronese angekommen, musste ich den Radweg an der Etsch
verlassen und leider nochmal recht steil einen wiedermal wirklich schönen
Radweg nach oben fahren. Hier oben hatte ich eine tolle Aussicht auf die
Bergwelt. Dann sah ich noch einmal ein Schild „Lago di Garda“ folgte
diesem und in der nächsten Ortschaft war leider kein Schild mehr zu finden.
Ich fragte einen Bauhof-
Also wieder die gelbe Warnweste an und der Straße, die direkt nach Bardolino führt, folgen. Als ich dann von oben auf Bardolino blicken konnte, war das schon ein bewegendes Gefühl. Mein Ziel den Gardasee zu erreichen, auch noch einen Tag früher, war wirklich klasse. Im Prinzip hatte ich es geschafft. Ich wollte mir heute auch eine schöne Unterkunft gönnen. Am besten mit einem Pool, da es wiedermal sehr, sehr heiß war. Alle Hotels auf meiner Route in Richtung Gardasee hatten allesamt kein Zimmer mehr frei. Also bin ich in Bardolino in das Informationsbüro gefahren und jene haben dann für mich gesucht und angerufen. Wurden dann auch recht schnell fündig. Vielleicht 200 m vom Informationsbüro entfernt, lag das Hotel Idania mit großem, schönem Pool.
Ich glaube heute hätte ich mich fast überall wohl gefühlt. Bin dann auch gleich mit dem Handtuch aus meinem Badezimmer zum Pool gelaufen. Die nette Frau an der Rezeption hatte gleich gesehen, dass ich das Handtuch vom Badezimmer hatte und mir gleich ein großes Badetuch vom Hotel gegeben. Natürlich hatte ich in meinen Radtaschen keine Badehose mitgenommen. So bin ich dann auch mit der Radler Hose in den Pool. Es war total interessant die Leute zu beobachten. Ein Kellner lief die ganze Zeit um den Pool und brachte den Urlaubern Getränke. Ein etwas älteres Paar fiel mir sofort auf. Die Frau stand die ganze Zeit im Wasser und rauchte eine Zigarette nach der anderen und beide tranken Cocktails und das immer wieder. Zu schön.
Danach bin ich an den Gardasee gelaufen und kreuz und quer durch die
schönen Einkaufsgassen in Bardolino geschlendert. Super 3 Gänge
Abendessen im Hotel und einen Aperol für das Zimmer.
Erkenntnis des Tages: Ach wie schön ist doch der
Gardasee
Mattarello -
Abfahrt Mattarello: 09:20 Uhr
Ankunft Bardolino: 16:30 Uhr
80,1 km / Durchschnitt 18,9 km/h / Fahrzeit: 4:13:27
Std.
Wetter: +35C, sonnig
Habe super geschlafen und das Frühstück war wieder total klasse. Da ich sehr viel Zeit hatte und auch erst das Hotel bis 11:00 Uhr verlassen musste, machte ich natürlich sehr langsam. Auch waren es heute kaum noch km zu fahren. Ganz entspannt ging es dann direkt am See nach Lazise entlang. Am Ende von Lazise hörte der Radweg leider auf und ich musste auf die Straße wechseln. Da auf dieser Straße direkt um den See extrem viel Verkehr war, gab ich richtig Gas und hielt das Tempo mit dem fahrenden Verkehr.
Da es auch leicht bergab ging, konnte ich zügig bis nach Peschiera
del Garda mithalten. Tim schrieb mir immer von unterwegs, wo er, Iris
und Ilja sich gerade befunden haben. Leider war kurz vor der Ausfahrt
Affi an der A22 ein Unfall und sie standen im Stau. Deshalb bin ich
einfach weiter bis nach Sirmione mit dem Rad gefahren und dort war auch
zufällig Markt. Ich habe mir eine Tüte mit leckeren, panierten
Tintenfische gekauft. Oh, wie lecker. Danach bin ich wieder locker nach
Peschiera zurück gefahren und um etwa 14:00 Uhr sind dann Iris, Tim
und Ilja zeitgleich mit mir am Camping Bella Italia angekommen.
Ein wunderschöner
Fahrrad-
Erkenntnis des Tages: Endlich ist die Familie wieder
da!
Bardolino -
Abfahrt Bardolino: 10:30 Uhr (über
Sirmione)
Ankunft Peschiera: 14:00 Uhr
31,9 km / Durchschnitt 14,6 km/h / Fahrzeit: 2:10:20
Std.
Wetter: +35C, sonnig
Mit dem Abstecher nach Sirmione und zurück waren es
insgesamt 470 km.
Es war wohl die schönste Radtour die ich bis jetzt gemacht habe. Jeder Abschnitt der Tour hatte seinen Reiz. Ob es die Pässe mit den Bergen waren oder später in der Hitze an der wunderschönen Etsch entlang. Auf der Tour habe ich über 600 Fotos geschossen und alles sehr genossen. Den Sturz am ersten Tag habe ich auch sehr gut verkraftet. Bei dieser Tour habe ich mir bewusst viel Zeit genommen und man hätte ganz locker 1,5 – 2 Tage früher am Endziel Peschiera sein können. Dies war bewusst nicht gewollt. Danke an die weltbeste Ehefrau Iris und den weltbesten Sohn Tim, dass sie mir diesen Traum ermöglicht haben.
Auch danke an meine Freunde Sabine, Hannah, Stefan und Wolfgang, denen ich täglich berichtet habe, wo ich mich gerade befinde, da sie sich Sorgen um mich gemacht hatten. Schön, solche Freunde zu haben!