Regensburg 2006

Mittwoch, 18.07.2007


Am 18.07.07 beginnt nun die Radtour von Metz nach Laufach. Eigentlich sollte die Radtour schon etwa einen Monat früher stattfinden, doch das schlechte Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Dieses Jahr starteten wir mit dem Radfahren auch nicht in Laufach, sondern fuhren mit dem Zug nach Metz, da jeder Radführer vor dem starken Westwind warnte, was sich auch bewahrheitete.


Jürgen kam mit dem Rad direkt aus Jakobsthal gefahren und an der Ecke Fabrikstrasse gesellte sich Herrmann zu uns. Gemeinsam radelten wir zum Laufacher Bahnhof. 06:27 Uhr Abfahrt in Laufach und um 07:24 Uhr kamen wir in Frankfurt an. In unserem Fahrradabteil gesellte sich noch ein Opa, der mehr Speichen am Rad hatte als Zähne im Mund, und vertrieb uns mit seinen Fragen die Zeit. Leider hatten wir jetzt in Frankfurt 1 Stunde Wartezeit. Wir vertrieben uns die Zeit mit dem angucken von anderen aussteigenden Fahrgästen/innen und im Lästern sind wir ja sehr gut :-)

Der "RE" nach Saarbrücken sollte planmäßig um 08:25 Uhr abfahren. Um 08:35 Uhr setze sich der Zug dann auch tatsächlich in Bewegung. Im Schneckentempo gings dann Richtung Saarbrücken. Unterwegs kam noch eine große Jugendgruppe in unser Abteil die aber nach etwa 2 Stationen wieder von Dannen zogen, was den Gruppenaufpassern bestimmt sehr recht war. Mit einer Verspätung von 35 Minuten kamen wir dann um 11:45 Uhr in Saarbrücken an. Ach, deshalb auch der Slogan der Bahn: Die Bahn kommt, aber wann ?


In Saarbrücken suchten wir den Bahnsteig mit dem Zug, der uns nach Metz bringen sollte. Es stand auch tatsächlich der Zug auch schon da. Es war eigentlich nur ein größeres Abteil mit eingebauter Lok vorne und hinten. Nach einem kurzen Gespräch mit dem französischen Lokführer der komischerweise weder deutsch noch englisch sprach, ging die Fahrt um 12:31 Uhr los. Zwischenzeitlich fiel noch ein französischer Junge bei einem Halt in den Zug. Klasse. Louis de Funes in jungen Jahren. Nicht wegen des Aussehens, aber es war urkomisch. Um 13:36 Uhr erreichte der fahrende Waggon Metz.

Metz, die Hauptstadt Lothringens mit seinen über 300.000 Einwohnern in Frankreich. Die Außenanlage vom Metzer Bahnhof war sehr prunkvoll mit vielen Blumen angelegt. Natürlich mußten wir jetzt erstmal ein Foto von uns drei Helden haben.


Ein älteres deutsches Ehepaar, das nicht aussah, als würden sie mit unserer Kamera abhauen, machte dann ein schönes Erinnerungsfoto von uns. Bevor wir unsere Radreise in Angriff nahmen, radelten wir zur Cathédrale Saint Etienne (auch Stefansdom gennat).


Der Dom stammt aus dem 13.-16. Jh., mit Kirchenfenstern von Chagall und insgesamt 6500 m2 Kirchenfensterfläche. So, jetzt suchten wir die Mosel, was gar nicht so einfach war. Die französische Polizei begrüßte uns dafür lautstark mit ihrem Martinshorn am Mannschaftswagen und nur deshalb weil Jürgen mal sehen wollte, wie es aussieht, wenn eine deutsche Jacke auf einer französichen Straße liegt.

Von Metz bis Thionville war der Weg leider nicht ausgeschildert und wir fuhren teilweise auf Nationalstraßen und mal quer durch den Hafen von Metz. Ab Thionville allerdings, war der Weg ausgeschildert und führte direkt an der noch nicht breiten Mosel entlang.


In Bousse füllten wir unsere Wasserreserven auf und in Basse-Ham suchten wir eine Bäckerei, um unsere Zuckerreserven aufzufüllen. Die nette Bäckersfrau schenkte jedem von uns ein Baguette, da wir anscheinend sehr verhungert aussahen. In Milchen besuchten wir einen französischen Pennymarkt und kauften Käse, Gurken und Salami. Genau das richtige für unser Baguette.


Nach etwa 70 km passierten wir die Grenze nach Deutschland in Apach/F - Perl/D. In Besch, nein nicht an der Besch sondern direkt an der Mosel, aßen wir zu Abend. Genug dabei hatten wir ja. Leider fanden wir an diesem Ort keine Unterkunft, sodaß wir weitere 10 km bis nach Palzem fuhren. Nachdem wir auf der wunderschönen Terrasse 2 Radler getrunken hatten und Jürgen einen Krampf hatte, gingen wir zu Bett.


Daten: 90,77 km / Durchschnitt 19,9 / Fahrzeit: 4:33:21 Stunden Ankunft Mostelterrasse: 20:45 Uhr

Donnerstag, 19.07.2007


Um 06:00 Uhr war ich in unserem 3-Bett Zimmer wach und war auch schlecht eingeschlafen. Hermann und Jürgen dagegen waren sofort im Land der tausend Träume. Auf dem Weg zum Frühstücksraum hörten wir dann den Wecker unserer Wirtin.


Nachdem Hermann und ich bereits die Fahrräder geholt und gepackt hatten, kam die Frau dann auch so langsam mit dem Frühstück. Es war leider sehr spärlich und das Brot war auch schon etwas älter. Aber es lebte nicht wieder :-) Zum Glück war in der Satteltasche noch Käse und Salami vom Vortag.


Die Unterkunft selbst war schön und sauber und der Preis pro Person von 21 Euro war auch in Ordnung. Um 08:45 Uhr sind wir in Palzem dann bei trockenem Wetter losgefahren. Gestern hatten wir mit dem Wetter Glück. Bei sonnigem Wetter und 27-30 Grad auch genial. Für heute hatte der Wetterbericht Regen angekündigt, der auch prompt um 09:30 Uhr einsetzte. Leider regnete es bis 12:00 Uhr dauerhaft durch.

Eine geplante Stadtberadung in Trier fiel halt dann wohl oder übel aus, da es bei diesem Regen auch keinen Spaß gemacht hätte. Unser zweites Frühstück haben wir dann Nahe Trier unter einer Brücke eingenommen. Die ganze Zeit war auf der linken Moselseite das Land Luxemburg, in das wir auch mal mit dem Rad kurz fuhren. So, jetzt ging es über eine Brücke.


Unter uns mündete die Saar in die Mosel. Nach dem Regen, siehe da, kam wieder die Sonne und es wurde 25 Grad warm. In Neumagen-Dhron füllten wir unseren Magen mit einer leckeren Currywurst mit Pommes. Gesunde Kost eben :-). Unsere erste und einzige Stadtbegehung an diesem Tage machten wir in Bernkastel.Kues. Die Altstadt von Bernkastel-Kues verlangte einen Aufenthalt ohne Hast.


Wie ein Schmuckkästchen präsentierte sich der etwas abschüssige Marktplatz mit seiner urigen Fußgängerzone. Stattliche Fachwerkhäuser säumten die Gassen mit schönen Dichtungen an den Hausfassaden. In Enkirch hatten wir für heute keine Lust mehr und fanden ein sehr tolles und gemütliches Gasthaus mit einer wunderschönen Terrasse zum Essen. Gasthaus "Zur Sonne"


129,7 km / Durchschnitt 20,1 / Fahrzeit 6:25:17 Stunden

Freitag, 20.07.2007


Das Gasthaus ist sehr empfehlenswert. Die Zimmer sind sauber, ruhig und sogar mit Fernsehen ausgestattet. Das Frühstück war ein anderes Kaliber als am Vortag. Spitze. Der Preis 27 Euro pro Person. Da es keine 3-Bett Zimmer gab, hatte ich ein Einzelzimmer.


Um 09:15 Uhr starteten wir in Enkirch. Wir mussten abrupt abbremsen, da Jürgen sich noch schnell ein schönes Hemd kaufen wollte. Das Wetter zog sich immer mehr zu und wenn der Wetterbericht recht haben sollte, dann hätten wir mit einem Unwetter zu kämpfen. Wir fuhren immer schneller, um dem Unwetter zu entfliehen.


Wir fuhren teilweise so schnell, dass stellenweise unsere Reifen den Boden kaum noch berührten. Die Zeit verging wie im Fluge. Mit teilweise 43 km/h rauschten wir, mit dem Wind im Rücken den Moselradweg entlang. Zwischen Neef und Senheim hätten wir besser die linke Moselseite bevorzugt, da hier erstmalig der Untergrund des Weges sehr schlecht war. Ab Senheim blieben wir dann auch auf der linken Seite. In der kleinen Ortschaft Namens Ernst, kurz vor Cochem, wurde es dann wirklich Ernst.

Der Radweg wurde bei der Geschwindigkeit immer enger und enger. Was war da los ? Wir rauschten an der Lösung auch sogleich vorbei. Es war nur der Ministerpräsident Kurt Beck mit seinen drei Bodyguards. Endlich war der Radweg wieder in seiner vollen Breite. Na toll. Jetzt hatte uns der Regen doch noch eingeholt. Von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr regnete es. Aber es war kein Unwetter. Das haben wir wirklich abgehängt.


Nach 103 km an diesem Tag war die Mosel um 16:00 Uhr Geschichte. Wie waren am deutschen Eck, wo die Mosel in den Rhein mündet. Der Rhein hat eine sehr viel stärkere Strömung. Ein paar Erinnerungsfotos und weiter gings. Leider hatten wir ab jetzt auch Gegenwind. Da wir müde waren und Hermanns Knie schmerzte, suchten wir uns in Boppard eine Unterkunft.


Wir fanden die schnucklige Pension "Schinderhannes & Julchen". Die Ankunft war um 17:30 Uhr. Nachdem Jürgen den Wirt des Hauses zu Tode erschreckt hatte und wir je zwei Radler getrunken hatten, gingen wir zum Rheinufer, andem an diesem Tage Rheinuferfest war.


124,8 km / Durchschnitt 20,0 / Fahrzeit: 6:14:10 Stunden

Samstag, 21.07.2007


Obwohl ich wieder ein Einzelzimmer hatte, hatte ich schlecht geschlafen. Durch das Fest war es vor und dann auch leider in der Pension sehr laut. Auch das Schnitzel vom gestrigen Abend lag mir irgendwie komisch im Bauch. Das Frühstück aber war weltklasse. Es gab allein 7 verschiedene Nutellasorten, Müslisorten ohne Ende, Eierpfanne, weichgekochte Eier, frische Paprika, Tomaten und, und, und………Wahnsinn. Der Preis mit 33 Euro pro Person war aber auch der teuerste auf unserer Radtour, aber jeden Cent wert. Pension-Geheimtipp ! Um 09:00 Uhr gings pünklich auf die Piste. Das Wetter war frühs sonnig und später bewölkte sich der Himmel etwas. Jürgen begrüßte heute alle Personen die er sah mit: "Gute Reise".

Auch machten wir uns Gedanken, wie die Tour eigentlich heißen sollte. Tour de France oder vielleicht Rododontron-Tour oder so : Nach 103 km um 15 Uhr erreichten wir Mainz. Auf einer Bundesstraße überquerten wir den Rhein von der pfälzer auf die hessische Seite. Nach einer kurzen Pause fuhren wir dann auch gleich an der Mündung vom Main in den Rhein vorbei und folgten demnach den Main. Eigentlich wollten wir ja einen Tag länger fahren.


Aber als wir dann in Frankfurt waren, wäre es Blödsinn gewesen jetzt extra noch mal eine Unterkunft für die paar Kilometer zu suchen. So entschieden wir uns bis zum Ziel nach Laufach heute zu fahren. Kurz nach Hanau trennten sich aber dann unsere Wege, da Jürgen und Hermann in Kahl eine Party besuchen wollten, ich aber direkt heimfahren wollte, was ja auch kein Problem darstellte. Meine trockene Ankunft an diesem Tag war um 19:45 Uhr.


Es war eine sehr schöne, aber auch anstrengende und teilweise verregnete Tour dieses Jahr.


182,0 km / Durchschnitt 20,8 / Fahrzeit: 08:41:49 Stunden
Mittwoch, 18.07.07:

90,8 km / Durchschnitt 19,9 / Fahrzeit: 04:33:21 Stunden


Donnerstag, 19.07.07:

129,7 km / Durchschnitt 20,1 / Fahrzeit: 06:25:17 Stunden


Freitag, 20.07.07

124,8 km / Durchschnitt 20,0 / Fahrzeit: 06:14:10 Stunden


Samstag, 21.07.07:

182,0 km / Durchschnitt 20,8 / Fahrzeit: 08:41:49 Stunden


Gesamt:

527,3 km / Durchschnitt 20,2 / Fahrzeit: 25:50:00 Stundens

1. Tag Metz - Palzem

2. Tag Palzem - Enkirch

3. Tag Enkirch - Boppard

4. Tag Boppard - Laufach


Moselradweg 313,5 km

Rheinradweg 124,8 km

Mainradweg 75,0 km

Rest 14,0 km