Regensburg 2006

1. Tag, Donnerstag, 07.09.06


Um 07:35 Uhr gings in Laufach bei kühlem (etwa 14C), aber schönem trockenen Wetter los. 10 Minuten später habe ich mich mit Jürgen am Weyberhöfer Kreisel getroffen. Gut gelaunt und voller Erwartungen gings los. Über Hösbach-Sand nach Aschaffenburg und über die erste Mainbrücke.


Auf der rechten Mainseite gings dann Richtung Wörth und hier dann wieder auf die linke Seite (Klingenberg) bis nach Miltenberg. Unterwegs haben wir in Obernburg eine kurze Rast gemacht und in Großheubach einen Leuchtturm am Main bestaunt. Mittlerweile wurde es immer sonniger und wärmer.


Bis Miltenberg waren es nun 60 km gewesen. In einem Gourmettempel namens "Penny Markt" stärkten wir uns erstmal mit Leberkäsweck, Käse, Schokolade und füllten unsere Wasserreserven wieder auf. Bis Wertheim (Mainradweg bis hier 91,5 km) war es sehr locker zu fahren. Auch war der Weg super gut ausgeschildert und der Untergrund war klasse.

Jetzt war es richtig schön warm und sonnig. Die Tauber ist an der Mündung in den Main recht breit, was sich im Laufe des Tauberradweges noch ändern sollte. Leider war der Tauberradweg am Anfang alles andere als flach. Aber wir hatten einen Spruch, der öfters vorkam: "wo es hochgeht, geht's auch wieder runter." Die Tauber ist ein sehr ruhiges Flüßchen und man staune, den Ort "Distelhausen" gibt es hier wirklich.


Um uns nun auch kulturell weiterzubilden, haben wir die Wolfgangskapelle bei Distelhausen besucht. Nach 120 km sind wir in Tauberbischofsheim angekommen. Eigentlich sollte Tauberbischofsheim die erste Etappe abschließen, aber von Müdigkeit war keine Spur und so beschlossen wir bis Bad Mergentheim weiter zu radeln.

Nach einer kleinen Pause auf dem Marktplatz von TBB und einem Gespräch mit einem Einheimischen, gings dann weiter. In Bad Mergentheim hatten wir Glück. Bereits die erste Anfrage in einem Gasthof war positiv.


So tranken wir erstmal draußen ein schönes Radler und machten uns dann frisch fürs Abendessen. Kaum saßen wir beim Essen, schüttete und gewitterte es draußen, was uns aber überhaupt nicht störte. Das Doppelzimmer im Gasthof "Zum wilden Mann" kostete, mit Frühstück, 52 Euro und war in Ordnung.


Abfahrt: 07:35 Uhr
Ankunft: 18:00 Uhr
138,9 km
19,2 Durchschnitt
Fahrzeit: 7:12:32 Std.

2. Tag, Freitag, 08.09.06


Bis auf die Tatsache, das die Marmelade beim Frühstück abgelaufen war, war sonst alles in Ordnung. Bad Mergentheim hat einen schönen Marktplatz mit Fachwerkhäusern und dem Ordensmuseum, was wir allerdings nur von außen sahen.


So, nun wieder auf den Tauberradweg. Die Radwegbeschilderung führte uns immer wieder an die schönsten Stellen der zu durchfahrenden Ortschaften. Wie z.B. der Marktplatz von Weikersheim. Unterwegs stärkten wir uns noch mit Johannisbeersaft-Schorle, die uns zwei pfiffige Jungs am Radweg verkauften. Vor Rothenburg ob der Tauber war der Radweg nun irgendwie zu Ende.


So ging es die letzten 200 m steil auf einem Fußweg nach oben. Rothenburg ist eine wunderschöne Stadt. Auf dem Marktplatz setzten wir uns auf eine Treppe in die Sonne und stärkten uns danach in einer Metzgerei mit leckeren Köstlichkeiten. Jetzt mußte aber beim Bäcker noch ein Schneeball probiert werden. Ist ne Spezialität von Rothenburg. Der Schneeball ist eine trockene und "staubige" Angelegenheit. Ein Gebäck aus Blätterteig.

Der Tauberradweg war nun nach genau 100 km Geschichte. Wir fuhren durch das Henkerstor aus Rothenburg raus und folgten von nun an, den Schildern des Altmühlradwegs. Der Beginn dieses Radweges war wiedermal recht steil. Wau, was war nun los ? Ist mitten in Bayern Sachsen ? Ja, hier ist es so. Sachsen, Kreis Ansbach. :-)


Die Altmühl schlängelt sich malerisch durch die Natur. Ab jetzt war der Radweg nur noch flach. Kurzzeitig mußte ich einen Sprint einlegen, aber glücklicherweise ließ mich der knurrende Hund nach etwa 50 m von Dannen ziehen. Jetzt fuhren wir durch die viertkleinste Stadt Bayerns, Ornbau und legten direkt am Altmühlüberleiter in Gern eine Pause ein.


Auf dem Speiseplan waren Pommes mit Apfelsaft und Schokolade. Es war ein wenig kühler, als am Donnerstag, aber ein sehr sonniger und schöner Tag. Jetzt lag er vor uns: der Altmühlsee. Ein künstlich angelegter See. So, jetzt in Gunzenhausen eine Unterkunft suchen. Die Jugendherberge mit 135 Betten war voll belegt. Wir hörten nur ein: ne, du, bei uns is nix mehr frei.

In einem Ortsteil hätten wir ein Zimmer bekommen, aber da gab es keine Essgelegenheit. Glücklicherweise haben wir dann direkt am Marktplatz im Gasthaus "Zum Altmühltal" ein super Zimmer für 55 Euro bekommen.


Abfahrt: 09:00 Uhr
Ankunft: 18:30 Uhr
124, 2 km
17,8 Durchschnitt
Fahrzeit: 6:57:21 Std.

3. Tag, Samstag, 09.09.06


Das Frühstück war klasse und gut gestärkt, nachdem noch ein anderer Radwanderer Jürgens Fahrrad bewundert hatte, ging die Fahrt weiter. Die Altmühl war heute morgen im Nebel und der Tau hatte die Dächer naß gemacht. Unsere Fahrradkarten von "Bikeline" erwiesen sich als Glücksgriff, da kurz nach Gunzenhausen die Beschilderung nicht stimmte.


Da wir uns aber auf die Karten voll verlassen konnten, hatten wir keine Probleme und verfuhren uns nicht einmal auf der gesamten Strecke. Leider hatten wir heute wieder Gegenwind, dafür aber kaum Steigungen. Der Radweg war hier sehr schön und wir hatten einige Reservisten und vorallem Altmühlpaddler an unserer Seite. Das Beste kam jetzt. Wir hatten genau das richtige Timing um eine Pause zu machen. Obwohl die Altmühl absolut ruhig und langsam ist, gab es an einer Stelle eine "Stromschnelle."


Stromschnelle ist übertrieben. Mitten im Flüßchen ging es mal ein Stückchen abwärts. Wir sahen einige Kanupaddler die das perfekt meisterten. Dann aber kamen 3 Jungs im Kanu. Hätten wir sein können. Dabei einen Kasten Bier. Bravo. O.k., sie hatten schon Probleme die Abfahrt überhaupt zu sehen, aber dann, obwohl sie eigentlich alles gut geschafft hatten, kippten sie ins kühle Naß.


Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das Jürgen und ich nicht gelacht hätten. Wir lachten uns kaputt, da außer den dreien auch noch das nächste Kanu mit zwei Jungs umkippte und beide in der Altmühl lagen. Respekt aber vor den 3 Jungs im ersten Boot. Den Kasten Bier haben sie gerettet. Wau, was war das ?


Ein Mann und eine Frau (T-Shirt Druck bodyup.de) zischten an uns vorbei. Der Mann war ein Muskelpaket und die Frau für unsere Begriffe recht kräftig. Aber was diese beiden leisteten, war spitzenmäßig. Jürgen und ich hingen uns sofort in den Windschatten. Für uns war das eine wilde Fahrt mit wirklich hoher Geschwindigkeit. Geil.


Nach etwa 5 km waren wir wieder allein. In Eichstätt zur Mittagszeit waren wir amerikanisch essen, bei Mc Donalds. Gut war's...:. Heute ließen wir einige "Durchfahrt-Stadtführungen" aus. Es war uns wichtig voran zu kommen. In Dietfurt war es dann soweit. Die Altmühl mündet hier in den Main-Donau Kanal. In der Breite etwa vergleichbar mit dem Main. In einer kleine Ortschaft mit Namen "Meihern" bei Riedenburg fanden wir den Gasthof/Pension Schmid für 42 Euro die Nacht.


Mittlerweile hatten wir einen Vorsprung von über 30 km rausgefahren, als unser offizieller Zeitplan war. Dieser Vorsprung erwies sich als großer Vorteil, da unser Zug ja bereits nachmittags am nächsten Tag fahren sollte.


Abfahrt: 09:00 Uhr
Ankunft: 17:30 Uhr
126,7 km
18,5 Durchschnitt
Fahrzeit: 6:49:25 Std.

4. Tag, Sonntag, 10.09.06


Leider war ich öfters wach. Entweder waren es die Schnaken die uns ärgerten oder der große Lüfter, der vor unserem Fenster hing. Das Frühstück war "Standard."


Um 09:00 Uhr gings dann wieder auf den Fahrradweg. Die letzte Etappe war ja ein Kinderspiel, wenn man die drei Etappen vorher vergleicht. (mit unseren 30 km Vorsprung). In Essing überquerten wir dann eine wunderschöne geschwungene Holzbrücke. Kelheim: die Stadt, inder wir auf die Donau stoßen sollten. War wir aber in Kelheim vorallem sahen, waren 2 Dinge.


1. die Befreiungshalle und

2. ein rotes kleines, ganz kleines, Motorboot.


Wau, nun war sie vor uns. Die Donau. Der Main-Donau Kanal und die Donau laufen zusammen. Kurz vor Regensburg, zur Mittagszeit, hatten wir Hunger und suchten einen Biergarten. Wir fanden dann ein tolles Feuerwehrfest, direkt an der Donau.

Blasmusik wurde gespielt. Wir aßen Steaks mit Kartoffelsalat. (dort hieß es Kotelett). Danach verdrückten wir noch ein Stück Kuchen. Auch sahen wir hier eine interessante Fähre, die an einem Seilzug über die Donau gezogen wurde. Sogar mit Pferd.


Das Schild Regensburg sahen wir dann recht rasch, aber bis in die Innenstadt waren es bestimmt noch 10 km. In Regensburg war die Hölle los. O.k. der Papst kam am nächsten Tag hierher. Für uns war das gut, denn selbst der Schlecker Markt hatte geöffnet. So füllten wir zum letzten Mal unsere Wasser- und Schokoladenreserven auf. Nach einer etwa einstündigen Sightseeing-Tour durch Regensburg mit Domplatz, Marktplatz und anderen Orten die der Papst besuchen sollte, machten wir uns auf die Suche nach dem Hauptbahnhof.

Bayernticket 27 Euro, 2 mal Fahrradkarte für je 4 Euro und los gings kurz nach 15 Uhr in Richtung Heimat. Von Regensburg bis Nürnberg war der Zug sowas von voll. Wir hatten Glück, überhaupt noch da rein zu kommen. In Nürnberg stiegen wir um und fuhren bis Heigenbrücken. Dort holten uns Iris und Tim ab. Die Radtour war klasse und nächstes Jahr wird es wieder eine schöne Tour geben.


Abfahrt: 09:00 Uhr
Ankunft: 14:00 Uhr
65,7 km
16,1 Durchschnitt
Fahrzeit: 4:04:03 Std.
1. Tag, Donnerstag, 07.09.06 138,9 km Laufach - Bad Mergentheim

2. Tag, Freitag, 08.09.06 124,2 km Bad Mergentheim - Gunzenhausen

3. Tag, Samstag, 09.09.06 126,7 km Gunzenhausen - Meihern/Riedenburg

4. Tag, Sonntag, 10.09.06 65,7 km Meihern/Riedenburg - Regensburg

455,5 km Gesamtkilometer 25:04:21 Std. Fahrzeit